Freitag, 13. April 2018

Der vegane Bio Garten: Sanfte vegane Gartenmethoden

Was ist überhaupt veganes Gärtnern?

So wie man bei der Ernährung tierische Produkte vermeidet, so möchte man im veganen Garten keine Dünger mit Knochenmehl oder Hornspäne verwenden und nicht mit Schneckenfallen hantieren. Im veganen Garten werden Methoden angewendet, die Tieren nicht schaden, die die Vielfalt fördern, und den Boden schonen.
Man stellt keine Fallen in diesem auf, füttert die Vögel, schafft Lebensräume, experimentiert, wie sich Schnecken vom Gemüse fernhalten lassen, ohne ihnen zu schaden. Ich versuche es  etwa mit stark duftende Kräutern wie Thymian, sie vom Beet fernzuhalten. ohne dass ich sie töten muss. Denn das würde ich nie tun. Friedlich ist auch das Absammeln, sowie das Anbringen von gebogenen Schneckenzäunen.
Der vegane Garten- ein Wohnzimmer für Tiere

Natürliche Methoden, die auch in der Permakultur angewendet werden, sorgen für einen fruchtbaren Boden. Ganz besonders liegen mir jedoch die Tiere am Herzen, die mit uns den Garten bevölkern, ihre Nahrung in ihm finden oder sogar ihre Tierkinder in ihm großziehen. Vegane Gartner*innen sorgen dafür, dass viele insektenfreundliche Pflanzen im Garten wachsen, mähen selten und lassen einiges Laub liegen. Den Tieren soll es in ihrem Wohnzimmer- wie der Sohn einer Freundin den Garten einmal so treffend nannte-  gut gehen! 💕


Der erste Weg zum bioveganen Garten war bei mir der eigene Komposthaufen – den ich selbstverständlich auf rein pflanzlicher Basis angelegt habe. Wie es geht, habe ich hier beschrieben.

Mischkultur im Beet


Die Mischkultur ist effektiv, so unterstützen sich Pflanzen und die Vielfalt auf dem Beet sorgt für das ökologische Gleichgewicht. Ein bekanntes Paar ist zum Beispiel die Karotte und die Zwiebel, sie helfen sich gegenseitig dabei, die Karotten - und Zwiebelfliege voneinander fernzuhalten.  🌱

Das Mulchen (Bedecken des Bodens mit Pflanzenmaterial) führt dazu, dass man kaum noch düngen oder auch gießen muss, da die Mulchschichten, etwa aus Grasschnitt, den Boden feucht halten und vor Hitze schützen.

Diese Praktiken sind vegan und sparen oft Zeit -ideal auch für urbane Gemeinschaftsgärten!



Beinwell- ein wertvoller Helfer
Ich kann es gar nicht oft genug erwähnen, wie toll diese Pflanze ist. Freue mich jedes Jahr im April, wenn ich ihre ersten Blätter im Garten wieder entdecke. Beinwell hat übrigens wunderschöne Blüten, die bei Hummeln sehr beliebt sind.
Aus Beinwell lässt sich Pflanzendünger selbst herstellen, denn seine Blätter speichern wertvolle Mineralien aus dem Boden. Dafür setzt man eine Jauche-1Kg Pflanzenmaterial und 10 Liter Regenwasser - an. Vor allem Tomaten, Paprika und Zucchini freuen sich über den mineralstoffreichen Dünger. Für Balkongärtner gibt es als Alternative fertigen Brennnessel-oder Ackerschachtelhalmextrakt, oder biovegane Dünger zum Beispiel von Aries, Kleepura, oder " Gold der Erde".

TIPP: Statt Hornspäne:  Zerkleinerte Brennnesselblätter in das Pflanzloch legen, leicht mit Erde bedecken und diese anfeuchten. Die Wirkstoffe der Blätter werden aus dem so entstandenen Depot langsam abgegeben. Sie wirken in dieser Form wie ein Langzeitdünger. 

Sommerlicher Garten

Zucchini, Tomaten und duftende Kräuter bringen "südliche Sommerstimmung" in unsere Gärten -sie sorgen für Aroma und unvergleichliche Frische in der veganen Küche!
Gartenrezept-inspiration:   Bruschetta mit Kräutern
Tomaten würfeln, mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen. Dann gehackten Rosmarin, Thymian, Salbei und Basilikum drunterheben. Auf geröstetem Ciabatta oder Fladenbrot servieren.

Fotos und Text : Susanne Heine - Autorin v.  "Peaceful gardening"