Essbares aus dem Garten ~~
Vegane Tipps und Anregungen zum Lagern, Einkochen und Dörren.
Ernten im Herbst und Winter
Knackig frisch ernten wir zur Zeit noch Zuckerhutsalat und Endivie. Und nicht zu vergessen Grünkohl und Rosenkohl. Der Winterportulak, den ich auf einem Hochbeet ausgesät hatte, ist allerdings nicht gewachsen. Nächstes Mal werde ich die Saat besser schützen (abdecken). Ich vermute, dass Vögel sie aufgepickt haben.
"Es geht halt auch mal was schief", habe ich mir dann gesagt. In das zweite Hochbeet habe ich Phacelia ( Bienenfreund) zur Gründüngung gesät- das klappte gut, die Pflanze wächst üppig.
Grüne Tomaten lege ich jedes Jahr zur Nachreifung in einen Karton -zusammen mit einem Apfel. Der Apfel gibt Ethylen ab, das beschleunigt die Reifung. Es funktioniert super, die Tomaten werden auf diese Art rot und die Sorte " Gelbe Birnchen" naturgemäß gelb. So hatten wir bis Mitte Dezember beinahe täglich eine Karton- Tomatenernte.
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Späte Tomatenernte |
Obst- Ernte und Verwertung
Dieses Jahr hingen die Bäume voll Obst, und wir haben kiloweise Äpfel der verschiedensten Sorten geschenkt bekommen. Also genauer gesagt, wir durften sie pflücken oder aufsammeln.
Bei einem abendlichen Spaziergang hat mir eine liebe ältere Dame aus der Nachbarschaft die Erlaubnis gegeben, sie hat mir sogar noch die Bäume gezeigt, die laut ihrem Mann die leckersten Äpfel tragen. 💕 Seit Jahren würde zu ihrem Bedauern keiner mehr die Früchte dort ernten. Das haben wir dann geändert und davon ein paar Wäschekörbe voll gepflückt. Dafür mussten wir tief ins Dickicht. Es muß wirklich urlange her gewesen sein, dass jemand diese Obstwiese besucht hatte, so zugewachsen war alles ! 🍏🍎
Es hatte etwas Verzaubertes dort zwischen den Bäumen, so ruhig, die Sonne schien durch die Blätter- kann es gar nicht so mit Worten beschreiben. Irgendwie war mir auch wichtig, es nicht zu fotografieren und es im Blog oder so abzubilden-es bleibt mein kleiner verzauberter Ort und ich wünsche Dir auch tausende solcher Momente- und das auch "jenseits von Social media".✌️
Viele der Äpfel haben wir eingelagert, das geht am besten in einem kühlen Raum. Wir haben die frisch gepflückten Äpfel dafür auf Regalbretter gelegt . Ideal für das Einlagern sind unversehrte Früchte ohne Druckstellen oder Wurmbefall. Wir haben bis jetzt (im Dezember) etwas von den selbstgepflückten Äpfeln. Zwei, drei Kilo schaffen es sogar noch in das Neue Jahr!
Ich backe gerne Apfelkuchen, zur Zeit ist ein Blechkuchen mit einem ganz dünnen Teig, belegt mit vielen Apfelstückchen und Mandeln unser Favorit. Ich süße ihn mit Dattelmus ( Datteln in Wasser einweichen und dann klein mixen ). Der Lieblingskuchen eines gutes Freundes ist ein
Zimtstreuselkuchen, den ich ihm ebenso gerne backe. Streuselkuchen ist nicht so mein Ding, aber dieser schmeckt auch mir.
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Zimtstreuselkuchen aus Vollkornmehl |
Aus vielen der aromatischen Früchte haben wir unter anderem leckeres Apfelmus ganz ohne Zucker gekocht ( das
Rezept fand ich bei Utopia) - jede Charge davon schmeckt anders. Jedes Glas bietet somit geschmacklich eine Überraschung. Sie schmecken mir alle gut! Wir bereiten das 1, 2 mal in der Woche frisch zu und bewahren die Gläser im Kühlschrank auf.
Nüsse für Mensch und Tier
Im Garten stehen zwei riesige Walnussbäume. Viele der Nüsse
sammeln die Eichhörnchen und verstecken sie für ihren Wintervorrat. Wir
sammeln jedoch imHerbst auch viele ein, trocknen sie- für uns und für die Eichhörnchen. Ich
hatte erst überlegt, aus einem Teil der Nüsse Walnussöl zu machen, eine Presse ist jedoch sehr teuer,
und Lohnpressung bei einer Ölmühle ebenso. Das wäre eine ziemliche
Verschwendung, zumal mehr als die Hälfte für die Tiere gedacht ist.
Dann haben sie im Frühjahr, wenn ihre Vorräte aufgebraucht
oder nass sind, trockene Walnüsse!
Wir haben zwei Nusshäuser, an denen sich die
Eichhörnchen immer bedienen.
Hier ist ein Blogpost über unser erstes selbstgebautes Nusshaus.
Auch der Buntspecht holt sich die Walnüsse gern.
Ich lege
sie immer auf einen Ast im Kirschbaum. Konnte schon oft beobachten, wie er Nuss
für Nuss in den Schnabel nimmt, damit durch den Garten zu einem anderen Baum fliegt,
wo er sie dann arretiert und in Ruhe aufknackt. Einen Eichelhäher habe ich auch
schon auf Walnuss- Suche im Garten gesehen!
Einkochen, Dörren
Holunderblütensirup, Brombeer-, Erdbeer- und
Mirabellenmarmelade koche ich zwar ganz klassisch mit Zucker ein, doch ich
probiere gern auch Rezepte für Fruchtaufstriche ohne Zucker aus. So habe ich
Apfel-oder Birnenkraut für mich entdeckt: Obst wird weich gekocht, gepresst und
der so gewonnene Saft auf dem Herd eingedickt. Dieser Aufstrich kann auch als natürliches
Süßungsmittel verwendet werden. Dieses Jahr habe ich auch wieder mit ganz einfachen Mitteln ein Gelee aus Äpfeln gemacht wie ich es in
diesem Blogtext bereits beschrieben habe.
Ganz ohne Zucker und lecker ist auch ein Tomaten – oder
Rhabarber Chutney. Auch andere Methoden, die schon unsere Großmütter kannten,
passen hervorragend in unsere modernen veganen Küchen: etwa das Dörren von Obst
ganz ohne Dörrautomat, sondern einfach im Backofen bei leicht geöffneter Klappe
(Holzkochlöffel einklemmen!).
Kräuter
Toll finde ich es, immer Kräuter aus dem
eigenen Garten für die vegane
Küche parat zu haben: Salbei, Bohnenkraut, Minze, Thymian
und Rosmarin habe ich getrocknet, Petersilie in Eiswürfelbehältern mit
etwas Wasser eingefroren, aus Basilikum und Liebstöckel habe ich Pesto
mit Öl und Salz gemacht. Winterbohnenkraut ernte ich das ganze Jahr über
frisch.
Das
alles vegan angebaut ist- also nicht wie meist üblich mit Dung oder einem Dünger mit Knochenmehl aus der Massentierhaltung- gibt mir ein supergutes
Gefühl.
Wenn Du mehr so etwas lesen und über meinen Garten erfahren möchtest, ich habe ein sehr persönliches und dabei doch praktisches Gartenbuch geschrieben.
Es heißt peaceful gardening und ist im BLV Verlag erschienen. Text und Fotos von Susanne Heine
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