Ein kurzes Interview
auch nachzulesen beim Bund für vegane Lebensweise : [Update: der BVL ist im November 2017 aufgelöst worden und auch die Homepage gibt es nicht mehr. Der Link führt deshalb nun hierher zum blogpost, so lässt sich das Interview weiterhin lesen. ]
"Da wir vom BVL gerne gärtnern, haben wir Susanne Heine, der Autorin von peaceful gardening 3 Fragen zum veganen Garten gestellt."
1. Welche Lücke schließt deiner Meinung nach ein bioveganes Gartenbuch?
In handelsüblichen Düngemitteln findet man tierische Produkte wie Haarmehle u. Knochenmehle, die
nicht deklariert werden müssen. In den Büchern über das Biogärtnern
stößt man immer wieder auf die Empfehlung, diese Düngemittel oder auch Hornspäne zu verwenden. Hornspäne sind übrigens nicht nur aus Hörnern, sondern größtenteils aus den Klauen
der getöteten Tiere und können ganz leicht durch pflanzliche Stoffe
ersetzt werden!
Zudem liest man selbst in sehr achtsamen Gartenbüchern, die von einem
naturnahen Garten handeln, immer wieder Tipps, wie man beispielsweise
Schnecken tötet und Fallen für Mäuse aufstellt.
Ein rundherum tierfreundliches Bio-Gartenbuch hat gefehlt, finde ich.
2. Was hältst du davon Regenwurmfarmen anzulegen, Laufenten
zu halten oder bestimmte sogenannte Nützlinge anzuschaffen, die dann
andere Insekten töten (welche an unser Gemüse wollen) ?
Eine ausgeprägte “Nützlinge” gegen “Schädlinge” Strategie, also
bestimmte Tiere anzuschaffen um andere zu vertreiben, halte ich für
kurzsichtig. Ich bin eher ein Vertreter des behutsamen Gärtnerns und
außerdem habe ich als (ethisch motivierte) Veganerin die Einstellung,
dass kein Tier auf der Welt ist, nur um eliminiert oder für unsere
Zwecke gehalten zu werden. Auch Laufenten zu halten, damit sie Schnecken
vertilgen, widerspricht diesem ethischen Gedanken.
Okay wäre es, wenn
ich – wie ein Lebenshof – befreite Enten habe, oder, wenn ich im Garten
Lebensräume für freie Tiere schaffe. Letztendlich möchte ich aber nicht
so viel eingreifen und die Natur machen lassen, denn sie balanciert sich
so gut von selbst aus, das kann man sehr gut in einem bioveganen Garten
beobachten, jeden Tag. Ich habe auch Rezepte für Pflanzenschutzmittel im Buch, diese werden jedoch nur vorbeugend genutzt, zum Beispiel wird ein Sud aus Kapuziner Kresse auf das Beet gesprüht , um Schnecken fernzuhalten.
3. Wie bist du an die Sache herangegangen und erntest du auch viel in deinem tierfreundlichen Garten?
Ich habe nach sanften Methoden gesucht und diese ausprobiert. Wie zum Beispiel das Mulchen oder das Düngen mit
Beinwelljauche. Außerdem schätze ich die Mischkultur, sie ist sehr
effektiv, denn Pflanzen schützen und unterstützen sich gegenseitig –
ganz ohne Chemie und dabei gewaltfrei. Und ich habe mich im Handel nach
veganen Düngemitteln , sowie nach veganer Blumenerde umgeguckt, und auch herausgefunden, wie ich sie selbst mische.
Nach 6 Jahren Erfahrung kann ich sagen: das friedliche, biovegane
Gärtnern funktioniert, ich ernte auf diese Weise jedes Jahr einiges an
Gemüse, Obst und Kräutern!
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Ernte im bioveganen Garten |
Pressemeinung zum Buch:
„Das biovegane Gartenbuch –
peaceful gardening–
liest sich wie ein schöner Erlebnisbericht. Veganerin Susanne Heine
erzählt, wie man allein mit Pflanzenkraft wunderbar gärtnern kann, was
die Symbiose mit freilebenden Tieren bewirkt und welche Blumen, Beeren,
Kräuter und Gemüse sich für den bioveganen Garten perfekt eignen.“ A.
Ringhofer **Maxima**