Samstag, 2. April 2016

Biovegan gärtnern -Kompost anlegen

Kompost im veganen Garten

Einen Komposthaufen anzulegen ist mit das Beste, was man für den Garten tun kann.
Nicht umsonst wird der Kompost oft "Gärtners Gold " genannt! :-)

Die kompostierten organischen Abfälle geben der Erde nicht nur Nährstoffe, sondern auch Struktur. Somit sorgt der Kompost für eine schnellere Humusbildung, also für fruchtbaren Boden.

Im Kompost entsorgen wir Gartenabfälle und die organischen Küchenabfälle.
Wir haben in der Küche einen kleinen Extra Abfalleimer dafür, das finde ich praktisch, es spart auch Müll!


vegan gärtnern
Kompost wird oberflächlich mit einem Grubber eingearbeitet


Hier zähle ich einmal auf, was auf den Kompost gehört:


Gartenabfälle wie: 
herunter geschnittene Pflanzenteile aller Art, 
Grasschnitt, 
Grünhäcksel, 
zerkleinertes Beikraut, Wildkraut
dünnere Äste, 
Laub,
alte Blumentopferde
Brennnesseln, Beinwellblätter (sie bereichern zudem den Kompost mit Nährstoffen)

Organische Küchenabfälle wie: 
Gemüsereste, 
Kartoffelpelle, 
Kaffeesatz, 
Teebeutel, 
dünne Obstschalen,
zerkleinerte Orangen und Zitronenschalen

Ebenso möglich: Holzasche, Betonit und Gesteinsmehl

-Bei Zitrusfrüchten scheiden sich die Geister: Die Einen raten davon ab, denn die Schalen zersetzen sich langsamer und neigen zu Schimmelbildung. Andere sehen das locker, und werfen die ganzen Schalen auf den Kompost. Wir zerkleinern die Schalen, bevor wir sie auf den Kompost packen.
 

Und diese Sachen solltest du nicht auf den Kompost entsorgen:


Brotabfälle,   
Pflanzenteile von stark erkrankten Pflanzen, wie Tomaten, die Braunfäule hatten,
zu dornige feste Materialien,
gekochte Speisereste,
Asche von Briketts,
unzerkleinerte, dicke Schalen von Zitrusfrüchten
oder Schalen von gespritztem Obst
alles was irgendeine künstliche Beschichtung oder giftige Bestandteile hat.

--Bei Veganern ist der Kompost sowieso pflanzenbasiert, also auch Eierschale lässt sich in ihm nicht finden. Doch auch den GärtnerInnen, die nicht vegan, bzw. nicht in einem komplett veganen Haushalt leben, würde ich davon abraten, denn Eierschale kann Salmonellen in den Kompost hinein bringen!


Tipps:

Aufpassen , das er nicht zu matschig wird, damit nichts darauf schimmelt, die Luft muss noch zirkulieren können. Das erreichst du, wenn du ab und zu Äste und anderes trockenes Material wie Stroh darauf schichtest.
Für die bessere Umsetzung, also Verottung der Abfälle empfiehlt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen holzigen/trockenen und nährstoffreichen/feuchten  Materialien ("Kohlenstoff- und Stickstoffverhältnis"). Klingt etwas wissenschaftlich, ich mache das auch nur nach Gefühl, ehrlich gesagt. Es klappt gut, unser Kompost sorgt für einen fruchtbaren Boden, und darauf kommt es ja an. :-)
Dann kann ich dir noch die Beinwellpflanze empfehlen, sie hat viele gute Eigenschaften und ist u.a. ein natürlicher Kompostbeschleuniger.
Kompostbeschleuniger Beinwell
Kompost 

Hinweis: Igel suchen oft im Kompost Unterschlupf- im Herbst also nicht mehr umschichten.  Erst wieder im späten Frühjahr - und Vorsicht : nicht mit einer Heugabel o.ä. einfach dort hineinstechen.

Wann kann ich den Kompost benutzen?
Bald, meistens so nach ca. 9, 10  Monaten (es kommt auch darauf an, was für ein Sommer war, und wo dein Kompost steht etc.) kannst du reifen Kompost für deine Beete aus ihm erhalten.
Du siehst es daran, dass er ganz dunkel und erdig ist. Auch halbreifer Kompost, der oft bereits nach ca. 5 Monaten zur Verfügung steht, lässt sich einsetzen. Er eignet sich für die sogenannten Starkzehrer- das sind Gemüsesorten wie Kohl, die besonders viel Nährstoffe brauchen.
Den halbreifen Kompost siebe ich immer. Die dickeren Stücke, auch Mulm genannt, packe ich dann wieder auf den Haufen.
Ich nehme dafür einen Holzrahmen, an dem ich ein Gitter befestigt habe .
Halbreifen Kompost sieben

Ich  habe eine ganz einfache Kompostmiete und zwei Thermokomposter im Garten stehen.
Hier sind wir beim Umschichten. Sieht nach Arbeit aus, ne?

Kompost in meinem veganen Garten


Aber man wird sehr gut dafür "belohnt".

Ernte im veganen Garten


P.S.
Wenn du noch mehr Tipps für vegane GärtnerInnen in Buchform lesen möchtest, ich habe auch ein Gartenbuch über dieses wunderbare Thema geschrieben. Es ist im BLV Verlag erschienen und heisst: peaceful gardening- Biovegan gärtnern- das Praxisbuch.  Hier findest du eine Leseprobe.


Ein kurzer Film über meinen Kompost, bitte keine Perfektion erwarten :-) 
Update zum Videoclip: unser Avocadokonsum hat sich verändert, wir geniessen sie seltener. ( als wie in dem Clip geschildert) Ich sah kürzlich einen Bericht: Beim Anbau von Avocados , vor allem in Chile, werden teilweise unglaubliche Mengen Wasser benötigt. Wasser, das dann für die Bevölkerung dort knapp wird.
Dafür geniessen wir mit gutem Gewissen ab und zu eine Bio- Avocado und noch mehr Selbstangebautes aus dem Garten.:-)

2 Kommentare:

  1. Wir kompostieren in einem Dreikammersystem, mit drei nebeneinander stehenden Thermokompostern. Der linke wird befüllt mit Gartenabfällen wie Laub, Grasschnitt, gehäckselten Ästen und Zweigen, Küchenabfällen (Schalen, Kaffeeprütt etc., aber niemals Essensresten!). Dazwischen ab und zu eine Schüppe Holzasche aus dem Kaminofen oder im Sommer vom Grill.

    Wenn der linke Komposter voll ist, nehmen wir das Material unten aus der Klappe und füllen damit den nächsten Behälter. Wenn der voll ist, wieder von links unten nach rechts oben in den dritten. Nach ca. vier Monaten können wir unten aus dem rechten Behälter feinen, krümeligen, gut riechenden Kompost "ernten". Der wird noch einmal durchgesiebt und geht dann an die Planzen.

    Das Ganze ist ein rotierendes System, das man am besten rund ums Jahr am Laufen hält, damit man dreimal (Frühling, Sommer und Herbst) Kompost zum Düngen hat. Ist etwas mühsam, lohnt sich aber.

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    1. Sehr gutes System.So ähnlich machen wir es mittlerweile auch. Wir haben zwei Thermokomposter und einen Komposthaufen. Allerdings wuchten wir den immer noch um,wenn wir mal mehr reifen Kompost brauchen,als die Thermokomposter hergeben.

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