Montag, 29. November 2010

Wie wäre es mal mit einem Ölwechsel?

Die Auswahl an Speiseölen ist groß. 
Geht es Ihnen wie den meisten, so wie es mir früher auch ging?
Schauen Sie im Regal an den vielen Ölen vorbei, hin zu den bekannten Ölen, wie zum Beipiel Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Rapsöl?
Dann machen Sie doch einmal einen Ölwechsel!
Bruschetta mit Olivenöl

Durch die Abwechslung bekommen Sie neue Geschmackserlebnisse und mit der Vielfalt an Ölen kann so wunderbar ein Ausgleich zwischen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Omega- 3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) erreicht werden.
Das sind die essenziellen Fettsäuren und sie können vom Organismus nicht selber hergestellt werden!
Wofür brauchen wir sie und wo sind sie drin?
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind ein Baustoff von Zellmembranen 
( Seh-,Hirn-,und Nervenzellen).
Omega-3- Fettsäure beugt Allergien vor, stabilisiert den Herzrhythmus und kann hilfreich bei Neurodermitis sein. Omega 3 ist u.a. in Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Hanföl und Sojaöl enthalten.
Omega-6-Fettsäure ist für die Stoffwechselfunktion wichtig. Enthalten ist sie beispielsweise in Sonnenblumenöl, Distelöl und Weizenkeimöl.
Bevor es zu wissenschaftlich wird, schlage ich vor, einfach verschiedene Öle auszuprobieren! 
Meine Ölsammlung
Wir waren begeistert, als wir zum ersten Mal einen Salat mit einem Schuss mildem Walnussöl oder mit einem fruchtigen Traubenkernöl probiert haben. Hmm, so lecker! Da wir uns vegan ernähren und wir deshalb sowieso auf einer Entdeckungsreise von gut schmeckendem Essen sind, macht es richtig Freude, diese gesunden Öle zu haben! 
Olivenöl habe ich immer, das ist der Klassiker - schätze es sehr wegen des Geschmacks, dem hohen Anteil an Ölsäure und der Ausgewogenheit der enthaltenen Fettsäuren. Auch beim Olivenöl probiere ich aus und wechsele zwischen den Sorten. Da ist die Auswahl ja so groß. Die Bandbreite an Aromen ist enorm. Allein an Olivenölen stehen im Naturkosthandel mindestens 30 verschiedene Öle aus dem ganzen Mittelmeerraum zur Auswahl. 

Unser Favorit ist zur Zeit das Kürbiskernöl
Die verschiedenen Öle mische ich für den Salat dann untereinander. Beispielsweise das neutrale Sonnenblumenöl als Basis und dann etwas Kürbiskernöl dazu. 
Wichtig: Auf jeden Fall nur native ( kaltgepresste) und  BIO-Öle verwenden!
Die Herstellungsweise der konventionellen Öle klingt wie aus einem schlechten Film, es wird unter anderem mit ätzenden Stoffen gearbeitet. Zum Beispiel Hexan, das ist eine aus Petroleum gewonnene, giftige Flüssigkeit die bei der Ölgewinnung zum Herausziehen des Öls aus der Ölfrucht verwendet wird. Diese Flüssigkeit kann beim Einatmen schädlich für Lunge und Nervensystem sein. Hier ist also der Griff zur zertifizierten Bio-Ware mit dem Eu Ökosiegel mehr als ratsam.


Endiviensalat mit Rapsöl und einem Schuss Arganöl.
Ich habe mir einen Grundstock an Ölen zugelegt und kaufe mir je nach Laune ein neues, das ich noch nicht kenne, dazu. Als nächstes werde ich Weizenkeimöl probieren, bin schon ganz neugierig, wie es schmeckt. Es ist sehr wertvoll wegen des hohen Vitamin E Gehaltes. Vitamin E soll den Körper vor Zellschäden und vorzeitigem Altern der Haut schützen.
Hinweis: Die meisten kaltgepressten Öle eignen sich für die kalte Küche und solllten nicht erhitzt werden! Bei zu starker und langer Erhitzung entstehen chemische Verbindungen, die gesundheitsschädlich sein können! Zum Kurzzeitbraten eignet sich Olivenöl oder auch Rapsöl.
Hokkaido-Kürbissuppe mit Kürbiskernöl.

Zum Braten und Backen gibt es die Bio-Bratöle, sie sind aus Sonnenblumenöl oder Olivenöl. Sie werden aus hocherhitzbaren Sorten ( High Oilec) gewonnen und sind reich an gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren, die das Risikio von Herz-Kreislauferkrankungen senken.

Für die fernöstliche Küche eignet sich Sojaöl, Sesamöl oder einen Mischung aus Kokos -und Erdnussöl. 
Diese Öle sind sehr hitzestabil, also für den Wok bestens geeignet.
Feste Barren aus Kokosfett sind in Bioqualität einsetzbar, sie sind hitzestabil und geschmacksneutral. 
Ich empfehle immer das gesündere Bratöl - es ist hocherhitzbar bis ca. 210°C und eignet sich auch hervorragend zum Backen. 
Deswegen kann ich es mit einem sicheren Gefühl empfehlen, es kam noch nie zum "Rauchen", wenn ich es verwendet habe.
Und nun viel Spaß beim genußvollen Ölwechsel!
Susanne Heine 

Quellenangabe : Lehrbriefe Naturkostfachberatung Inhaltsstoffe /Herstellungsverfahren Öle und Fette R. Goetz/ Ernährung und Gesundheit C. Leitzmann 


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