Montag, 31. Dezember 2018

Essbares aus dem bioveganen Garten haltbar gemacht : Vom Ernten, Einkochen , Dörren, Backen und Trocknen


Essbares aus dem Garten ~~
Vegane Tipps und Anregungen zum Lagern, Einkochen und Dörren. 




Ernten im Herbst und Winter

Knackig frisch ernten wir zur Zeit noch Zuckerhutsalat und Endivie. Und nicht zu vergessen Grünkohl und Rosenkohl. Der Winterportulak, den ich auf einem Hochbeet ausgesät hatte, ist allerdings nicht gewachsen. Nächstes Mal werde ich die Saat besser schützen (abdecken). Ich vermute, dass Vögel sie aufgepickt haben.
"Es geht halt auch mal was schief", habe ich mir dann gesagt. In das zweite Hochbeet habe ich Phacelia ( Bienenfreund)  zur Gründüngung gesät- das klappte gut, die Pflanze wächst üppig.
Grüne Tomaten lege ich jedes Jahr zur Nachreifung in einen Karton -zusammen mit einem Apfel. Der Apfel gibt Ethylen ab, das beschleunigt die Reifung. Es funktioniert super, die Tomaten werden auf diese Art rot und die Sorte " Gelbe Birnchen" naturgemäß gelb. So hatten wir bis Mitte Dezember beinahe täglich eine Karton- Tomatenernte.
Späte Tomatenernte

Obst- Ernte und Verwertung

Dieses Jahr hingen die Bäume voll Obst, und wir haben kiloweise Äpfel der verschiedensten Sorten geschenkt bekommen. Also genauer gesagt, wir durften sie pflücken oder aufsammeln.
Bei einem abendlichen Spaziergang hat mir eine liebe ältere Dame aus der Nachbarschaft die Erlaubnis gegeben, sie hat mir sogar noch die Bäume gezeigt, die laut ihrem Mann die leckersten Äpfel tragen. 💕 Seit Jahren würde zu ihrem Bedauern keiner mehr die Früchte dort ernten. Das haben wir dann geändert und davon ein paar Wäschekörbe voll gepflückt. Dafür mussten wir tief ins Dickicht. Es muß wirklich urlange her gewesen sein, dass jemand diese Obstwiese besucht hatte, so zugewachsen war alles !  🍏🍎
Es hatte etwas Verzaubertes dort zwischen den Bäumen, so ruhig, die Sonne schien durch die Blätter- kann es gar nicht so mit Worten beschreiben. Irgendwie war mir auch wichtig, es nicht zu fotografieren und es im Blog oder so abzubilden-es bleibt mein kleiner verzauberter Ort und ich wünsche Dir auch tausende solcher Momente- und das auch "jenseits von Social media".✌️
Viele der Äpfel haben wir eingelagert, das geht am besten in einem kühlen Raum. Wir haben die frisch gepflückten Äpfel dafür auf  Regalbretter gelegt . Ideal für das Einlagern sind unversehrte Früchte ohne Druckstellen oder Wurmbefall. Wir haben bis jetzt (im Dezember) etwas von den selbstgepflückten Äpfeln. Zwei, drei Kilo schaffen es sogar noch in das Neue Jahr!

Ich backe gerne Apfelkuchen, zur Zeit ist ein Blechkuchen mit einem ganz dünnen Teig, belegt mit vielen Apfelstückchen und Mandeln unser Favorit. Ich süße ihn mit Dattelmus ( Datteln in Wasser einweichen und dann klein mixen ). Der Lieblingskuchen eines gutes Freundes ist ein Zimtstreuselkuchen, den ich ihm ebenso gerne backe. Streuselkuchen ist nicht so mein Ding, aber dieser schmeckt auch mir.
Zimtstreuselkuchen aus Vollkornmehl

Aus vielen der aromatischen Früchte haben wir unter anderem leckeres Apfelmus ganz ohne Zucker gekocht ( das Rezept fand ich bei Utopia) - jede Charge davon schmeckt anders. Jedes Glas bietet somit geschmacklich eine Überraschung. Sie schmecken mir alle gut! Wir bereiten das  1, 2 mal in der Woche frisch zu und bewahren die Gläser im Kühlschrank auf.



Nüsse für Mensch und Tier

Im Garten stehen zwei riesige Walnussbäume. Viele der Nüsse sammeln die Eichhörnchen und verstecken sie für ihren Wintervorrat. Wir sammeln jedoch imHerbst auch viele ein, trocknen sie- für uns und für die Eichhörnchen. Ich hatte erst überlegt,  aus einem Teil der Nüsse Walnussöl zu machen, eine Presse ist jedoch sehr teuer, und Lohnpressung bei einer Ölmühle ebenso. Das wäre eine ziemliche Verschwendung, zumal mehr als die Hälfte für die Tiere gedacht ist.
Dann haben sie im Frühjahr, wenn ihre Vorräte aufgebraucht oder nass sind, trockene Walnüsse!
veganer garten susanne heine
Wir haben zwei Nusshäuser, an denen sich die Eichhörnchen immer bedienen. Hier ist ein Blogpost über unser erstes selbstgebautes Nusshaus.

Auch der Buntspecht holt sich die Walnüsse gern.
 Ich lege sie immer auf einen Ast im Kirschbaum. Konnte schon oft beobachten, wie er Nuss für Nuss in den Schnabel nimmt, damit durch den Garten zu einem anderen Baum fliegt, wo er sie dann arretiert und in Ruhe aufknackt. Einen Eichelhäher habe ich auch schon auf Walnuss- Suche im Garten gesehen! 

Einkochen, Dörren 

Holunderblütensirup, Brombeer-, Erdbeer- und Mirabellenmarmelade koche ich zwar ganz klassisch mit Zucker ein, doch ich probiere gern auch Rezepte für Fruchtaufstriche ohne Zucker aus. So habe ich Apfel-oder Birnenkraut für mich entdeckt: Obst wird weich gekocht, gepresst und der so gewonnene Saft auf dem Herd eingedickt. Dieser Aufstrich kann auch als natürliches Süßungsmittel verwendet werden. Dieses Jahr habe ich auch wieder mit ganz einfachen Mitteln ein Gelee aus Äpfeln gemacht wie ich es in diesem Blogtext bereits beschrieben habe.

Ganz ohne Zucker und lecker ist auch ein Tomaten – oder Rhabarber Chutney. Auch andere Methoden, die schon unsere Großmütter kannten, passen hervorragend in unsere modernen veganen Küchen: etwa das Dörren von Obst ganz ohne Dörrautomat, sondern einfach im Backofen bei leicht geöffneter Klappe (Holzkochlöffel einklemmen!).

Kräuter

Toll finde ich es, immer Kräuter aus dem eigenen Garten für die vegane Küche parat zu haben:  Salbei, Bohnenkraut, Minze, Thymian und Rosmarin habe ich getrocknet, Petersilie in Eiswürfelbehältern mit etwas Wasser eingefroren, aus Basilikum und Liebstöckel habe ich Pesto mit Öl und Salz gemacht. Winterbohnenkraut ernte ich das ganze Jahr über frisch.

Das alles vegan angebaut ist- also nicht wie meist üblich mit Dung oder einem Dünger mit Knochenmehl aus der Massentierhaltung-  gibt mir ein supergutes Gefühl.
Wenn Du mehr so etwas lesen und über meinen Garten erfahren möchtest,  ich habe ein sehr persönliches und dabei doch praktisches Gartenbuch geschrieben. Es heißt peaceful gardening und ist im BLV Verlag erschienen. Text und Fotos von Susanne Heine
Text und Bilder urheberrechtlich geschützt
Veganer Gartenblog

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Freitag, 10. August 2018

Vegane Blumenerde ***Recherche Teil 3- Ein Test und Neuigkeiten

Vegane Blumenerde , Hochbeeterde, Aussaaterde und Dünger


Neue  Recherche zu veganer Blumentopferde. Kurz erklärt geht es um Erde aus dem Handel, deren zugefügter NPK Dünger nicht wie üblich aus Schlachtabfällen, sondern aus Pflanzen besteht.

veganer Dünger

Anfang des Jahres landete ich bei meiner Recherche auf der Seite "Gold der Erde". Dort wird eine Pflanzerde ohne Torf mit Terra Preta angeboten. Explizit stand dort nichts von tierischen Inhaltsstoffen, es gibt aber Formulierungen zu den Produkten, die nicht eindeutig waren. Nach einer Anfrage per E-Mail kam schnell die Antwort: das Terra Preta selbst wäre tatsächlich vegan, die Universalerde jedoch wird mit Resten aus der Schafwollproduktion und Horngriess angereichert.

So fiel die Erde für den bio-veganen Anbau erstmal flach.
vegan düngen
"Gold der Erde" ist ein veganer Dünger

Dann hatten sie in der Produktentwicklung der Firma eine Idee:
Sie würden- vorausgesetzt die Nachfrage besteht- ein Baukastensystem anbieten. Es gibt eine Aussaaterde, die ist einfach spitze, habe sie dieses Jahr getestet. Diese vegane Aussaaterde kann später nach Bedarf durch Zugabe von mitgeliefertem Dünger und der Beigabe von Pflanzenkohle zu einer Universalerde mit rein pflanzlichen Nährstoffen werden.
Mein Ansprechpartner fragte mich, ob es nicht für Kunden zu umständlich wäre, das alles selbst zu mischen. Ich habe geantwortet, dass es einige vegane Gärtner*innen gibt, die Erde ohne Schlachtabfälle sogar extra vom Kompostwerk holen und dann mit Ackerbohnenschrot-dessen Versand oft teurer ist als das Schrot selbst( außer du baust die Bohnen selbst an und schrotest sie)  -  oder anderem pflanzlichem Dünger mischen. Im Vergleich dazu wäre so ein Baukastensystem, wo alles schon dabei ist, höchst praktisch!
Also waren sie bereit und haben prompt eine Betaversion zum Ausprobieren geschickt.Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.


Meine Tomatenpflänzchen in der neu getesteten Aussaaterde

Erde ohne Zusätze von Schlachtabfällen in Testversion
Erde, Dünger und Pflanzenkohle aus dem Baukastensystem


Finde das genial, auch für vegane Balkongärtner*innen! So muss man/frau  auch nicht für jede Erde wieder ein anderes Produkt kaufen, denn zum Beispiel die Aussaaterde darf ja nur leicht gedüngt sein, da die Saaten und kleinen Pflänzchen sonst zu viele Nährstoffe bekommen.
 Hier pflanze ich Tomaten in die selbst angemischte Universalerde
Bei dem Baukastensystem kann das nicht passieren. Je nach Bedarf mischt man den mitgelieferten veganen Dünger und die Pflanzenkohle dazu. Eine Anweisung mit Mengenangabe ist dabei! Es wird auch berücksichtigt, ob Schwachzehrer oder Starkzehrer in der Erde angebaut werden sollen.

Achso, und alles ist nicht nur vegan, sondern auch Bio und ohne Torf! Btw ist "Gold der Erde"auch ein toller bio- veganer Dünger, den es bereits im Handel gibt.


Terra Preta plantbased
Mittlerweile haben Heidi Terpooten von Hortus aquaveganum und ich diese Produkte getestet.
Nicht nur die Aussaaterde-die uns überzeugt hat, sondern auch die Universalerde wurde von uns selbst angemischt. Einige meiner Tomatenpflanzen "landeten" in Töpfen mit der Erde plus Dünger und Pflanzenkohle. Ein Areal im Hochbeet habe ich ebenso mit dieser Mischung bestückt.

Sand, Erde, veganer Dünger

'Gold der Erde' Dünger wird zuletzt vermischt mit Erde und Pflanzenkohle


Tomaten im Topf, sowie Zucchini, Salate und Kräuter im Hochbeet- Areal gedeihen prächtig.
Tomaten im Test :-)


Hochbeet- Areal



Diese Zucchini wächtst prima in der getesteten Erde

Die Tomaten im "Test - Topf" sind erntereif
Rundherum gibt es sehr gute Ergebnisse!
Die Firma, die uns die Erde, Dünger und Pflanzenkohle zum Testen geschickt hat, heißt Palaterra. Wenn Du möchtest, kannst Du aktiv mitmachen, beispielsweise dorthin mailen oder anrufen. 💚
  • Palaterra Vertrieb
  • Tel. 0800.5050508 (kostenfrei)
Sie freuen sich bestimmt über ein Feedback oder die einfache Nachfrage. Es wäre doch toll, wenn dieses tierleidfreie Baukastensystem für uns Veganer*innen auf den Markt geht. Auf der Seite finden sich gute Infos, zum Beispiel detaillierte Angaben, aus welchen Zutaten das vegane terra preta besteht. https://palaterra.eu/

Ein Hinweis in eigener Sache: in meinem Gartenbuch peaceful gardening habe ich Grundlagen der bio-veganen Gartenpraxis beschrieben. Im Buch sind viele tierfreundliche Tipps und lauter vegane Alternativen-etwa in den Pflegeabsätzen zu den einzelnen Pflanzen. Neben der Struktur zum Nachschlagen lässt sich auch einfach mal schön drin Schmökern-das hat mir eine Leserin gerade wieder versichert. 😊💚In Bücherportalen , im Handel und auch hier bei roots of compassion ist es erhältlich . Es befindet sich aber auch in vielen Büchereien. Und wenn das Buch Dir gefällt, dann empfehle es bitte weiter. Dankeschön! :-)